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Doktorandentag: Marktplatz der Innovationen

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Audi-Doktorandentag

Bastian Scheurich tauscht sich mit Michael Frey vom Karlsruher Institut für Technologie über sein Promotionsprojekt aus, bei dem das Prinzip eines Spielzeugkreisels eine entscheidende Rolle spielt

Ein Spielzeugkreisel war die Inspirationsquelle für Bastian Scheurich. Drei Jahre lang hat der 29-jährige Maschinenbauer an seiner Doktorarbeit bei Audi gearbeitet. An diesem Vormittag präsentiert er beim Doktorandentag Pro.Motion dem Vorstand seinen innovativen Stoßdämpfer gDamper. Der nutzt Kreiselkräfte, die aus Spielzeugkreiseln bekannt sind. An das Spielzeug erinnerte sich Scheurich zurück, als er bei Audi seine Doktorarbeit begann und übertrug das Prinzip auf den Stoßdämpfer: „Die Kreiselkräfte stellen den Drehkreisel immer wieder senkrecht auf, bis die Drehgeschwindigkeit nachlässt“, erklärt er. „Der gDamper ist ein rotativ arbeitender Stoßdämpfer, der die Kreiselkräfte nutzt, um Dämpferkräfte bereit zu stellen.“

Bastian Scheurich ist einer von 141 Promovierenden, die derzeit bei Audi an ihrer Dissertation arbeiten. Eine Person, ein Thema, drei Jahre – das ist das Prinzip des  Doktorandenprogramms. Dabei gibt es zwei Promotionsmodelle: Bei der internen Promotion haben die Doktoranden einen auf drei Jahre befristeten Teilzeitvertrag mit dem Unternehmen. Bei der Kooperationspromotion schließen sie den Vertrag mit einer der 13 Kooperationsuniversitäten und bearbeiten ein Projekt in Zusammenarbeit mit dem Automobilhersteller. Bastian Scheurich ist zum Beispiel am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angestellt.

„Mit unserem Doktorandenprogramm fördern wir gezielt Innovationen“, sagt Anna Catharina Lenz, die die Doktoranden bei Audi betreut. „Gleichzeitig gewinnen wir hochqualifizierten Nachwuchs und haben das Ziel, diesen auch langfristig an unser Unternehmen zu binden.“ Die Promotion ist bei Audi in allen Unternehmensbereichen möglich – von der Technischen Entwicklung über die Produktion bis zum Vertrieb. Entsprechend haben die Doktoranden auch ganz unterschiedliche Studienhintergründe.

Im Rahmen des Doktorandenprogramms werden die Promovierenden intensiv betreut – sowohl an der Hochschule und in ihrem Fachbereich bei Audi als auch durch die Doktorandenbetreuung. Kamingespräche, Exkursionen und Fachbereichsvorstellungen bieten die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Bei Doktorandenkolloquien und Softskill-Seminaren bilden sich die Promovierenden weiter. Höhepunkt jedes Jahres ist der Doktorandentag Pro.Motion: Bei einem Vorstandsrundgang, Vorträgen und einer Fachausstellung stellen die Doktoranden ihre Forschungsprojekte vor. Neben Audi-Mitarbeitern sind auch die Professoren sowie die Konzerndoktoranden von VW, Porsche und MAN vor Ort.

„Der Doktorandentag ist eine großartige Gelegenheit, die eigenen Forschungsergebnisse zu präsentieren“, berichtet Saskia Grünzel: „Es freut uns sehr, dass auch der Vorstand sich die Zeit nimmt, unsere Forschungsprojekte kennenzulernen. Das ist ein Zeichen der Wertschätzung unserer Arbeit.“ Grünzel entwickelt als Kooperationsdoktorandin eine Methode zur Beschreibung der Pre-Crash Phase, also der Phase vor einem Unfall.

Als Moderatorin führt die 27-jährige Wirtschaftsingenieurin beim Doktorandentag durch den Vorstandsrundgang. Sie hat die Veranstaltung in diesem Jahr gemeinsam mit Bastian Scheurich federführend organisiert, unterstützt von den übrigen Promovierenden. Die Themen reichen von Fahrerassistenz über Elektrik und neue Antriebskonzepte bis zum Personalwesen. Nach den Vorträgen wird gemeinsam mit den Zuhörern diskutiert. „Es begeistert mich immer wieder, wie die Doktoranden als Gruppe zusammenarbeiten und den Doktorandentag praktisch komplett in Eigeninitiative stemmen“, so Personalreferentin Lenz.

Audi-Doktorandentag

Peter-Felix Tropschuh, Leiter Corporate Responsibility und Wissenschaftskooperationen, Audi-Chef Rupert Stadler und Produktionsvorstand Hubert Waltl diskutieren über die Arbeiten

Der Netzwerkgedanke ist ein entscheidendes Merkmal des Audi-Doktorandenprogramms. „Neulich haben wir uns zum Beispiel beim Kamingespräch mit unserem Designchef Marc Lichte über die neue Designsprache ausgetauscht“, erzählt Saskia Grünzel. Dabei bekomme man Einblicke in Unternehmensbereiche, mit denen man im Alltag wenige Berührungspunkte habe. „Und es ist schön zu sehen, wie offen die Gesprächspartner uns gegenüber sind und wie sehr sie sich für unsere Forschungsthemen interessieren.“

Diesen Eindruck teilt auch Friederike Schneemann. Die 28-Jährige hat Audi schon als Praktikantin kennengelernt und wurde später in das Talentprogramm aufgenommen. Auf dem Doktorandentag stellt Schneemann, die in Ilmenau Medientechnologie studiert hat, ihre Promotion zum Thema „Fußgängerintentionsanalyse zum pilotierten Fahren im städtischen Umfeld“ vor. „Ich erforsche ein Verhalten von Fußgängern und Autofahrern, das intuitiv abläuft“, berichtet Schneemann: „Das später in ein technisches System umzusetzen, ist eine riesige Herausforderung.“

Friederike Schneemann ist interne Doktorandin bei Audi Electronics Venture (AEV) und steht noch am Anfang ihrer Forschungsarbeit. Nach Abschluss ihrer Promotion kann sie sich gut vorstellen, weiter für Audi zu arbeiten. Warum? „Das hat viele Gründe wie die spannenden Aufgaben und die Offenheit der Kollegen. Aber schlussendlich stimmt auch einfach das Gefühl. Ich fühle mich wohl.“ Etwa zwei Jahre nach Beginn der Promotion findet ein Orientierungsgespräch statt, bei dem ein möglicher weiterer Weg bei Audi besprochen wird.

Für Bastian Scheurich, den Erfinder des gDampers, ist bereits klar, dass er seine Karriere im Unternehmen fortsetzen wird: Der 29-Jährige steigt in der Fahrwerk-Vorentwicklung ein. „Für mich haben die vergangenen Jahre noch einmal gezeigt, dass Audi ein Unternehmen ist, das für Premiumanspruch steht. Für Vorsprung eben, und nicht für Einheitsbrei.“

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