
Beim Girls’ Day 2015 begrüßte Audi am Donnerstag mehr als 260 junge Mädchen am Standort Ingolstadt. Im Bildungszentrum der Marke mit den Vier Ringen wartete eine Vielzahl handwerklicher Mitmach-Angebote auf die Schülerinnen. Unter Anleitung von angehenden Audi-Mechanikern konnten sie selbst Hand anlegen und hautnah erfahren, was es heißt, in einem technischen Beruf zu arbeiten.
Für rund 100 angehende Abiturientinnen stand beim Girls‘ Day auch der Besuch des Windkanals und der Crash-Halle auf dem Stundenplan. Dort berichteten mehrere Ingenieurinnen von ihrem beruflichen Werdegang in der Technischen Entwicklung bei Audi. Zudem lernten die Schülerinnen die Möglichkeit eines dualen Studiums bei Audi kennen: Das StEP-Programm (Studium und Erfahrung in der Praxis) kombiniert ein Bachelorstudium an der Technischen Hochschule Ingolstadt mit einer Berufsausbildung bei den Vier Ringen.
Regina Vakula ist Teilnehmerin des StEP-Programms und aktuell im ersten Ausbildungsjahr. Vor drei Jahren war sie noch selbst am Girls’ Day bei Audi zu Gast, heute lernt sie den Ausbildungsberuf Kfz-Mechatronikerin. “Im Normalfall bin ich in der Werkstatt. Da bekommen wir hauptsächlich Kundenfahrzeuge, die wir auf Vordermann bringen. Wir prüfen und reparieren sie”, berichtet die 19-Jährige. Dass sie jemals einen technischen Beruf ausüben würde, hätte sie sich nie träumen lassen.
“Ich war in der zehnten Klasse eigentlich nicht so sehr an Technik interessiert und hatte mir nicht viel vom Girls’ Day erwartet. Aber ich hatte immerhin einen Tag schulfrei, also dachte ich mir, da mache ich mit”, erinnert sich Vakula mit einem verlegenen Grinsen. “Dann habe ich aber gesehen, wie vielseitig es hier ist.” Damals bekam auch sie das StEP-Programm mit all seinen Vorzügen vorgestellt. “Ich wusste sofort, dass ich mich eines Tages dafür bewerben würde. Es hat mir total gefallen.”
Der Sinneswandel, den der Girls’ Day 2012 bei Regina Vakula herbeigeführt hat, kam genau zur rechten Zeit: “Damals war ich ziemlich ratlos, was meine Zukunft anging. Ich hatte mich vor allem über Berufe mit Sprachen informiert, aber nichts gefunden, was ich machen wollte. Dann dachte ich mir, ich sollte auch mal etwas offener für das Technische sein”, sagt sie und ist dabei kein Einzelfall. “Ich habe übrigens zwei Kolleginnen, die eigentlich auch mal etwas in Richtung Sprachen machen wollten. Die sind jetzt auch bei Audi.”
Seit mehr als 40 Jahren setzt sich Audi mittlerweile dafür ein, jungen Frauen den Einstieg in die technische Berufswelt zu erleichtern – das Engagement zahlt sich aus. “In meiner Gruppe ist genau die Hälfte weiblich, das ist richtig schön. Ich empfinde es nicht so, dass ich in einer Männerdomäne arbeite”, bestätigt Regina Vakula. Manchmal seien zwei verschiedene Blickwinkel ohnehin enorm hilfreich
“Frauen gehen gewisse Dinge ganz anders an. Wenn es ein Problem gibt, probieren die Jungs gleich wild drauf los und machen dabei auch gern mal was kaputt. Wir Mädels schauen generell lieber erst mal in die Reparaturanleitung”, beschreibt sie die Situation in ihrer Werkstatt. “Sobald die Jungs dann die Erfahrung gemacht haben, haben sie es natürlich auch voll drauf. Aber wir Mädels haben davon abgesehen eine andere Art von Kreativität. Wenn es ein Problem gibt, rätseln wir gemeinsam, und die ausschlaggebenden Ideen kommen oft von uns.”
Für Regina Vakula ist der Girls’ Day bei Audi eine großartige Chance: “Jedes Mädchen sollte den Tag nutzen, um den eigenen Horizont zu erweitern und sich über technische Berufe zu informieren.” Schließlich gehe es um eine wichtige Entscheidung – die eigene Berufswahl! “Wäre ich damals nicht durch Zufall beim Girls’ Day gewesen, wäre ich heute wahrscheinlich auch nicht hier. Man muss sich über verschiedene Dinge informieren und nicht von vorn herein alles ausschließen.” Genau so haben es die zahlreichen Schülerinnen am Donnerstag auch gemacht.